Asnen, Schweden

Für diesen Sommer haben wir uns was mal was anderes einfallen lassen: Anstatt wie gewohnt einem Flusslauf zu folgen, wollten wir uns heuer an einem Seeufer die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Der Åsnen im schönen Schweden schien uns dafür der richtige Ort zu sein, da er uns mit seinen vielen Inseln und Buchten Abwechslung und Abenteuer versprach – und uns auch bieten sollte.

Am Abend des 12. August bestiegen wir (Angi, Martin, Sonja, Alex und Elia) die Fähre in Rostock, die uns über Nacht nach Trelleborg brachte.

Angi und Martin hatten mehrere Routen vorbereitet und wir entschieden dann nach (Wetter-)Laune vor Ort, wohin es uns treiben sollte.

Ausgangspunkt unseres Trips war der Campingplatz Getnö Gard, an dem wir die erste Nacht in Schweden verbrachten. Die Boote und teilweise auch andere Ausrüstung haben wir dort zu einem fairen Preis ausgeliehen.

Am 14. August starteten wir dann das achttägige Abenteuer am Wasser!

Leider kamen wir am ersten Tag nicht viel weiter als bis an die Nordspitze der Halbinsel Getnö, wo wir wegen des aufkommenden Windes und des bereits vorangeschrittenen Nachmittags beschlossen, unser Lager aufzustellen.

An den Ufern des Åsnen finden sich mehrere solcher Rastplätze, ähnlich einem unbeaufsichtigten Campingplatz: mit Zeltplätzen, Feuerstellen, Plumpsklos und manchmal auch einer Wasserstelle.

Der zweite Tag zeigte sich uns von seiner trüben Seite…

…und da keine Besserung in Sicht war, entschieden wir uns, nicht weiterzuziehen, sondern nur einen „Ausflug“ mit dem Boot zu wagen. Doch der Wind blies dermaßen stark, dass unsere Exkursion nicht nur recht kurz ausfiel, sondern es auch Elia unmöglich machte, das Kajak zu steuern. Also holten wir uns kurzerhand den dritten „Mann“ ins Boot und schleppten das Kajak ab.

Einige von uns begannen nach dem Grund der Schlechtwetter-Front zu forschen und glaubten ihn in der (uns ständig begleitenden) Wäscheleine zu finden. Tatsache ist, dass es immer regnete, wenn sie gespannt war. Allerdings muss man bedenken, dass die Wäsche bei Regen auch nicht trocknet. Ein Teufelskreis?

Trotz des schlechten Wetters wurde uns nicht langweilig.

Alex bereitete das Holz für ein abendliches Feuer vor.

Und Martin backte Brot für den nächsten Morgen.

Abends lichteten sich dann die Wolken und es bot sich uns eine einzigartige Stimmung.

(Wir sollten es noch öfter erleben, dass uns untertags das Wetter das Paddeln schwer machte und am Abend – wie zum Hohn – sich der See von seiner ruhigsten und schönsten Seite zeigte!)

Der dritte Tag begann mit viel Sonnenschein, den wir auch bei einem leckeren Frühstück genossen.

Gut gelaunt bauten wir unser Lager ab und setzten unsere Reise Richtung Westen fort.

Auf der Halbinsel Ällenäsaudde schlugen wir dann zwischen Apfelbäumen unsere Zelte auf.

Und auf einer kleinen Anhöhe verbrachten wir mit herrlichem Blick auf den See den restlichen Tag.

Der Sonnenuntergang faszinierte uns fast täglich.

Blickfang war die einzelne Zypresse, die jemand aus dem Süden mitgebracht und hier gepflanzt hatte.

Am vierten Tag steuerten wir den Rastplatz Knutsagarden an…

… mal mit Gegenwind…

… mal mit Rückenwind.

Das Wetter wechselte manchmal innerhalb weniger Minuten.

So regnete es uns kurz nach der Ankunft in Knutsagarden ordentlich ein…

… und am Abend war alles wieder vorbei!

Zum Essen (wie hier z. B. beim Frühstück) suchten wir uns immer die schönsten Plätzchen.

Und dann ging’s auch schon wieder aufs Wasser!

Für den fünften Abend fanden wir eine kleine, einsame Insel namens Henö, die wir einfach die „Zeckeninsel“ nannten. (Ich glaube, Erklärungen sind überflüssig…)

Während wir den Tag über streckenweise mit dem Wind zu kämpfen hatten, beruhigte sich das Wetter bis zum Abend und wir genossen die Ruhe und Weite.

Alex und Martin zog es zu einem Schachspiel hinaus auf den See.

Am nächsten Morgen erwartete uns ein grauer Tag mit Regen und Kälte. Also blieben wir auf der Insel, auf der wir uns nicht mal richtig die Füße vertreten konnten, und verkrochen uns ins Zelt oder spielten Karten. Ein fauler Tag also… Nur Martin soll zu AC/DC abgerockt sein, aber gesehen hat ihn niemand – außer den Enten und den Zecken.

(Man beachte die Wäscheleine, die für manche ja als Grund dieses üblen Wetters galt!)

Das Wetter am siebten Tag war eigentlich sehr schön – wäre da nicht der Wind gewesen.

Wir brachen auf und mussten mehrmals unsere Route ändern, da uns der Wind regelrecht davonblies. Letztendlich „strandeten“ wir zweimal notgedrungen und mussten warten, bis sich das Wetter etwas beruhigt hatte.

Beim zweiten Mal saßen wir mehr als zwei Stunden an Land fest…

Am Ende blieb uns nichts anderes übrig, als den ca. 500m entfernten Campingplatz Bosgarden anzuvisieren, um dort ein letztes Mal unser Lager aufzuschlagen.

Am Abend dann ließ der Wind nach und wir genossen wieder Mal den Blick auf den See bei Whisky und unterhaltsamen Gesprächen.

Am letzten Tag war das Wetter morgens noch trüb…

… doch schon bald wurde es der wärmste und sonnigste Tag der Woche. Und wir genossen ihn in vollen Zügen!

Trocken, heil und superglücklich kehrten wir nach acht Tagen am See zum Campingplatz Getnö Gard zurück.

Hej, så länge!


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1 Kommentar

  1. avatar

    echt schmucke fotos – bin schon gespannt auf die weihnachtsshow

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