EHK für Paddler

Das Thema Sicherheit steht seit letztem Jahr im Focus unserer Aktivitäten. Daher haben Alex und ich auch einen speziellen Erste-Hilfe-Kurs für Kanufahrer besucht. Die Teilnehmer waren allesamt sehr erfahrene Paddler (vom DKV-Trainer hin bis zum ACA-Instructor usw.), was dem Kurs auf ein recht hohes Niveau hob.

Das Wetter war wieder einmal besch*****, was aber irgendwie gut zum Thema passte. Bei 6 Grad Außen- und 7 Grad Wassertemperatur, starkem Regen und Wind versuchten wir, alle möglichen Szenarien durchzuspielen und entsprechende Erste-Hilfe-Maßnahmen einerseits zu lernen und andererseits zu üben.

Am ersten Tag waren wir wieder auf dem Stausee der Pegnitz (DE), wo wir die grundlegenden EH-Maßnahmen (stabile Seitenlagen, Wiederbelebung, …) intensivst durchspielten und zusätzlich die Bewußtlosen-Bergung im stillen bzw. stehenden Wasser üben konnten.

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Am zweiten Tag ging es dann bei wirklich schlechten Witterungsverhältnissen auf das bewegte Wasser. Die eigentlichen EH-Maßnahmen sind zwar die gleichen, wie auf stehenden Gewässern, allerdings ist das Bergen dort wesentlich schwieriger – wer schon einmal versucht hat, einen leblosen Körper bei Regen und Matsch auf eine rutschige Böschung hinaufzutragen, der weiß, wovon ich spreche.

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Auch die Bergung mittels Wurfsack bzw. auch die „echte“ Seilfähre beim Verletztentransport wurde geübt.

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Am späten Nachmittag mussten wir aufgrund der Kälte und des starken Regens den Kurs leider vorzeitig abbrechen. Aber nachdem die Grenze der Hypothermie Stufe zwei bei einigen bereits erreicht war, war das auf alle Fälle besser so.

Unser Fazit in drei Sätzen:

1. Eine tolle und lehrreiche Veranstaltung, die man laufend besuchen sollte.

2. Eine wertvolle, aber auch ernüchternde Erfahrung: trotz Trockenanzug und guter wärmender Kleidung (ich hatte unter dem Trockenanzug noch meine Schiunterwäsche, mein Neoprenzeug und zusätzlich ein Polartech-Shirt an, trug zusätzlich Neoprenhandschuhe usw.) ist die Kälte „a echtes Luada“ -> nach einiger Zeit ist man einfach ausgekühlt und kann dann eigentlich nicht mehr konzentriert und entsprechend kraftvoll Aktionen setzen.

3. Die freudige Erkenntnis, dass unsere interne Ausbildung auf einem guten Stand ist, und das viele Tipps, die aufgrund der langen Erfahrung in unserem Verein auch an die Einsteiger weitergegeben werden, auch wenn sie in keinem Buch stehen, mindestens genauso wertvoll sind. Beispielsweise wurde Alex von einem Teilnehmer schräg angesprochen, warum er immer sein Paddel mit an Land nimmt und es nicht einfach im Boot lässt. Alex hat ihm dann die entsprechende Antwort gegeben (… zum Abstützen. Auch damit es nicht davonschwimmen kann usw.), was eher belächelt wurde. Nur eine halbe Stunde später lachte keiner mehr darüber, als das Paddel vom Trainer davon geschwommen war und nicht mehr gefunden wurde. Und wenn nicht Alex und ich Sondertransporter gespielt hätten und den Trainer ins Schlepptau genommen hätten, wäre der Kurs bereits kurz vor Mittag zu Ende gewesen, da auch kein Ersatzpaddel mitgenommen wurde. Ja, ja! Erfahrung kann man nicht aus Büchern lernen.

Wir werden diesen Kurs vermutlich im Herbst oder spätestens nächstes Frühjahr wieder besuchen und ich kann nur jedem empfehlen, dies ebenfalls zu tun.

 

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